Clean Meds sind Medikamente, die auf unnötige und unverträgliche Inhaltsstoffe verzichten. Sie sind frei von Zusätzen und Reizstoffen und damit auch für empfindliche Patienten geeignet.
Wie viele Medikamente unverträgliche oder unerwünschte Stoffe enthalten, zeigt eine Studie aus den USA. Demnach enthalten…
- 45 Prozent der Medikamente Laktose,
- 30 Prozent der Medikamente Lebensmittelfarbstoffe,
- 55 Prozent der Medikamente schwer verdauliche Zucker,
- 17 Prozent der Medikamente Gelatine.
Umweltaspekte im Fokus
Bei Clean Meds stehen zudem Umweltaspekte im Fokus. Neben der Nachhaltigkeit der Lieferkette spielen auch andere Umweltfaktoren bei der Produktion eine Rolle.
Wie wichtig dieser Aspekt von Clean Meds mittlerweile auch für deutsche Krankenkassen ist, zeigen die Ausschreibungen für Rabattverträge der AOK Baden-Württemberg. Erstmals sollen bei der Herstellersuche Kriterien eine Rolle spielen, die die Nachhaltigkeit der Lieferkette im Fokus haben.
Welche Stoffe werden bei Clean Meds weggelassen?
Clean Meds verzichten auf alle unnötigen Inhaltsstoffe. Dadurch soll eine optimale Verträglichkeit erreicht werden.
Doch worauf kann man bei der Medikamentenherstellung überhaupt verzichten? Ein Blick in das „Innenleben“ von Tabletten, Kapseln und Co. zeigt, dass vor allem Hilfsstoffe weggelassen werden können.
Was sind Wirkstoffe?
Ein Medikament besteht immer aus Wirkstoffen und Hilfsstoffen. Wirkstoffe machen die Hauptwirkung eines Arzneimittels aus. Sie sind wirksam bei der Behandlung, Heilung oder Vorbeugung von Krankheiten, zum Beispiel bei Schmerzen oder Bluthochdruck. Beispiele für Wirkstoffe sind Ibuprofen oder Penicillin. Ein Wechsel auf einen anderen Wirkstoff sollte in der Regel durch den Arzt erfolgen.
Was sind Hilfsstoffe?
Hilfsstoffe sind dafür da, um Medikamenten eine Form, Farbe oder Geschmack zu geben. Definitionsgemäß sollen sie keinen Einfluss auf die Wirkung haben. In der Realität zeigt sich jedoch häufig das Gegenteil. Viele Patienten reagieren mit unerwünschten Symptomen auf die vermeintlich inaktiven Hilfsstoffe. Nebenwirkungen können Magen-Darm-Beschwerden, Hauterscheinungen oder allergische Reaktionen sein. Beispiele für Hilfsstoffe sind Laktose, Parabene, Gelatine, Farb- und Konservierungsstoffe.
Fazit: Weniger Hilfsstoff ist mehr!
Bei Clean Meds geht es also vor allem um die Frage, welche Hilfsstoffe zum Einsatz kommen. Clean Meds sind demnach Medikamente, die auf unnötige Hilfsstoffe verzichten.
Clean Meds sollen helfen, Nebenwirkungen durch unverträgliche Hilfsstoffe zu vermeiden, das Vertrauen in die Medikation zu erhöhen. Das kann dazu beitragen, dass Patienten ihre Medikamente besser tolerieren.
Wer ein „sauberes“ Medikament haben möchte, kann sich heutzutage meist mit einem Wechsel des Anbieters helfen. Meist bieten zahlreiche Hersteller Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff an, jedoch mit unterschiedlichen Mengen an Hilfsstoffen. Ein Wechsel auf eine andere Firma kann also helfen, ein möglichst „sauberes“ Medikament zu erhalten.